Der Betrieb
Der Betrieb - Wie alles begann...
Nach der Abschaffung der Milchkuhherde am elterlichen Betrieb im Jahre 1997 wurden die angrenzenden Grünflächen mit ein paar Schafen kurzgehalten. Die ersten Erfahrungen mit der Schafzucht wurden hierbei gesammelt, auch wenn damals noch nicht die Rede von Zucht gewesen sein kann, da die Schafe eher Mittel zum Zweck waren. Rasenmäher!
Im Laufe der Zeit wurden somit die Rassen Schwarzköpfiges Fleischschaf, Milchschaf, Leineschaf und Texelschaf „ausprobiert“. Wobei recht schnell feststand, dass die Kreuzung zwischen Leine- und Texelschaf den besten wirtschaftlichen Erfolg hinsichtlich Aufzuchtrate und Frohwüchsigkeit brachte.
Maedi – Sanierung
Im Jahre 2003 habe ich meine damalige Texel-/Leineschafherde (30 Muttertiere) auf Zuraten eines Freundes auf Maedi-Visna untersucht. Bis dahin war mir die Krankheit zwar schon einmal als Begriff untergekommen, doch wie es mit Krankheiten oft so ist, setzt man sich erst damit auseinander, wenn man unmittelbar betroffen ist.
Das Resultat war durchschlagend und erschreckend zugleich: 60% der Tiere wiesen Antikörper auf. Die wirtschaftlichen Einbußen hielten sich im Rahmen, da Alttiere turnusgemäß gemerzt wurden und somit das Ausmaß nicht erkannt wurden.
Schweren Herzen, doch recht kurz entschlossen stand die Entscheidung: die Herde muss saniert werden. Hierzu gibt es jedoch nur zwei Möglichkeiten:
- Mutterlose Aufzucht der Lämmer, um wenigstens von den guten Muttertieren entsprechendes Zuchtpotential zu erhalten oder aber
- der komplette Neuanfang mit Maedi-unverdächtigen Texelschafen
Letzteres wurde dann in die Tat umgesetzt. Der damalige Schafbestand wurde im Frühjahr 2003 abgeschafft.
Heute ist der Betrieb „Maedi-unverdächtig“ und dieser Status wird durch turnusgemäße Untersuchungen von neuem gewährleistet und bestätigt.
Wenn ich heute zurückblicke, so kann ich jedem Schafhalter nur empfehlen, seine Schafe auf Maedi-Visna zu untersuchen und entsprechende Schritte zur Ausmerzung diese Krankheit anzustreben, um keine wirtschaftlichen Einbußen hinnehmen zu müssen.
Scrapie - Resistenzzucht
Anfänglich wurde mit G1 und G2 Mutterschafen die Herdbuchzucht gestartet, stets wurden jedoch G1 Zuchtböcke zum Einsatz gebracht. Heute sind alle Schafe im Bestand G1, also weisen die ARR / ARR Paarung auf.
Zuchtziel Texelschafe Wacker
In Anlehnung an die vom Zuchtverband Weser-Ems & VDL vordefinierten Zuchtziele, kommt es mir vor allem darauf an, ein frohwüchsiges und vitales Texelschaf mit maximalen Tageszunahmen zu züchten.
In puncto Tageszunahmen sei aber auch die geografische Lage erwähnt, denn auch die Bodenbeschaffenheit (wir haben 24-30 Bodenpunkte) beeinflusst die Tageszunahmen. So wird in der einschlägigen Literatur auch dazu geraten, Texelschafe vor allem an besseren Standorten, wie z.B. futterwüchsigem Grünland in niederen und mittleren Lagen zu halten.
Diesen Standortnachteil konnte ich über Jahre hinweg durch den Import von Texelschafe aus Großbritannien und Irland wett machen. Das Resultat frohwüchsige Texel, die sehr gute Zunahmen bei Gras haben